Die verblüffende Alternative zu Fleisch
Unter Vegetariern und Veganern gibt es unterschiedliche Ausprägungen. Es gibt solche, die noch nie in ihrem Leben Fleisch gegessen haben und solche, die ab einem bestimmten Zeitpunkt in ihrem Leben angefangen haben, auf Fleisch zu verzichten. Während sich die einen vollkommen daran gewöhnt haben und sich schon beim Anblick von Fleisch angeekelt fühlen, finden andere den Geruch gar nicht mal so schlecht, verzichten aber den Lebewesen zuliebe auf den Verzehr.
Inzwischen gibt es jede Menge Fleischersatzprodukte, von Soja über Seitan bis hin zu Tempeh und Lupinen. In vielen Restaurants wird dieser Ersatz mittlerweile so gut verarbeitet, dass es weder in der Konsistenz noch im Geschmack einen Unterschied zum Original gibt. Die Vorteile liegen auf der Hand: kein Tierleid, Einsparen von Ressourcen und gesunde Endprodukte.
Ja, ich bin mit häufiger Kritik zu Fleischersatzprodukten auch einverstanden: viele Alternativen aus dem Supermarkt schmecken sehr langweilig und eine ordentliche Verarbeitung ist manchmal auch sehr zeitintensiv. Wer zB. schon einmal selbst Seitan aus Mehl hergestellt hat, der weiß, wie viel Wasser dabei verschwendet werden kann.
Sehr oft wird mir auch (mit Recht) die Frage gestellt, warum ich, bzw. Vegetarier oder Veganer überhaupt Fleischersatzprodukte essen, wenn man auf Fleisch verzichtet. Mittlerweile habe ich für mich selbst eine Antwort gefunden. Es liegt meiner Meinung nach nicht unbedingt an der Konsistenz, sondern mehr am Geschmackserlebnis, bzw. am “Umami”, welches diese fleischige, würzige Richtung und teilweise auch die Röstaromen ausmacht.
Ich mache mir nichts vor, deshalb finde ich es auch fantastisch, wenn ich einen extrem leckeren, veganen Burger oder andere Varianten von Fleischersatz vor mir habe, die man geschmacklich nicht vom Original auseinanderhalten kann. Wenn dafür kein Tier sterben muss, noch besser!
Kommen wir zum Punkt – Jackfruit!
Ein Fleischersatz, der immer mehr an Beliebtheit gewinnt, ist Jackfruit. Die Frucht stammt aus Südostasien, wächst aber mittlerweile auch in vielen anderen Teilen der Welt, in denen ein günstiges Klima für die Frucht vorherrscht. Die bis zu 15kg schwere Frucht wächst auf Bäume und ist die wohl größte und schwerste Baumfrucht der Welt. Ein einziger Baum schafft es, bis zu drei Tonnen Frucht in nur einem Jahr zu produzieren.
Das Fruchtfleisch ist besonders vielseitig und sehr gesund, denn es enthält jede Menge Ballaststoffe und ist besonders kalorienarm, dafür aber sehr reich an Vitaminen und Mineralien. Je nach Reife kann man die Frucht sowohl für süße als auch für herzhafte Speisen verwenden, was sie zu einem äußerst flexiblen Lebensmittel macht.
Fleischersatz für Vegetarier und Veganer
Eine große Verwendung findet die Jackfruit als Fleischersatz, besonders für Gerichte mit Hähnchen oder Fleisch. Der Vorteil der Frucht liegt darin, dass das Fleisch relativ geschmacksneutral ist, sodass es richtig zubereitet alle möglichen Gewürze und Geschmäcker aufnehmen kann. Von der Konsistenz her ist das Fruchtfleisch extrem zart, sodass man meint, dass man Fleisch auf seinem Teller hat, welches stundenlang vor sich hingegart hat, sodass es man es regelrecht mit dem Löffel schneiden kann.
Eines meiner Lieblingsrezepte mit Jackfruit ist die Imitation von “Pulled pork tacos”. Aber auch als leckeres Curry oder gegrillt schmeckt die Frucht hervorragend. Als einzige Voraussetzung gilt wie bereits erwähnt die richtige Würze. Hier kann man nach Herzenslust experimentieren.
Hoher ökologischer Fußabdruck wegen exotischer Frucht?
Moralaposteln aufgepasst! Ich höre schon die Alarmglocken und die Aussagen, dass solche exotische Früchte aufgrund des Transports ein weiterer Klimakiller sind. Ja und nein. Es kommt natürlich immer darauf an, von welchem Hersteller man die Ware kauft. Vergewissert euch, dass ihr ein gutes Produkt findet, wo ihr die Herstellung nachverfolgen könnt und auch etwas zum Unternehmen in Erfahrung bringen könnt.
Eine perfekte Welt gibt es leider nicht. Wenn man die Früchte nicht kauft, dann spart man zwar ein bisschen an den CO2 Emissionen, andererseits verdienen die Bauern in den Produktionsländern weniger Geld. Außerdem handelt es sich hierbei nicht um ein Massen- sondern noch um ein Nischenprodukt, deshalb wird Jackfruit nicht in extremen Mengen produziert.
In den nächsten Tagen werde ich euch das eine oder andere Rezept posten. Versucht doch mal, eure fleischfressenden Freunde damit zu überraschen. Diese werden garantiert keinen Unterschied merken.