Mit Monokultur zum nächsten großen Artensterben
Der Mensch stellt für den Planeten eine extreme Herausforderung dar. Allein in den vergangenen 40 Jahren erleben wir einen Rückgang der wild lebenden Tierpopulationen von über 60 Prozent. Die Gründe für dieses vom Menschen selbst erzeugte Artensterben sind bekannt: Rodungen und Raub des natürlichen Lebensraums der Tiere, um Anbauflächen für Futtermittel für die Nutztierhaltung zu schaffen und der Anbau von Monokultur.
Über 70 Prozent der pflanzlichen Nahrung, die wir zu uns nehmen, stammt geschätzt von 12 pflanzlichen und fünf tierischen Quellen.
Unter den pflanzlichen Quellen herrschen lediglich drei Pflanzenarten vor, welche zu 60 Prozent auf den Tellern der meisten Menschen landen: Weizen, Mais und Reis.
Dieser einseitige Verzehr der Nahrung ist sowohl für den Menschen als auch für die Natur mehr als schädlich. Umso wichtiger ist es deshalb, auf eine vielseitige Ernährung zu setzen, die so viele pflanzliche Quellen beinhaltet, wie nur möglich.
Das Problem der Monokultur
Weltweit wird ein Drittel der Anbaufläche zur Herstellung von Tierfutter verwenden. Nur ein Teil der Weltbevölkerung allerdings konsumiert dieses Fleisch. Neben den gewaltigen Landmassen, die für die Futtermittelproduktion verwendet werden, ist die Nutztierhaltung für die stärksten Emissionen und Wasserverbrauch verantwortlich. Anstatt dessen könnte man mit der verwendeten Anbaufläche Milliarden von Menschen ernähren.
Wird aber auf diesen Ackerflächen über Jahrzehnte hinweg immer wieder nur Monokultur betrieben, gehen aufgrund der einseitigen Verwendung im Boden die wichtigen Nährstoffe verloren. Das führt wiederum dazu, dass vermehrt Düngemittel und Pestizide eingesetzt werden, damit die Pflanzen dennoch wachsen können. Werden diese übermäßig eingesetzt, schaden der Umwelt mehr als dass sie helfen. Der gewaltige Eingriff der Menschen in die Natur hat zudem für einen enormen Rückgang der Insektenpopulation geführt, eine kaum zu tragende Last für unser Ökosystem.
Eine Handvoll Nutzpflanzen für die ganze Weltbevölkerung?
Auf unserem Planeten gibt es geschätzt 30.000 verschiedene Pflanzen, die essbar sind. Verzehrt werden davon lediglich um die 150. Der Anbau von Monokultur stellt zudem ein enormes Risiko für die Weltbevölkerung dar, vor allem wenn man bedenkt, dass in den nächsten 30 Jahren die Zahl der Erdenbewohner auf 10 Milliarden ansteigen wird.
In Anbetracht des sich verändernden Klimas benötigt die Erde so viele verschiedene Pflanzenarten wie nur möglich, die den unterschiedlichen Wetterbedingungen standhalten können. Allein im Lauf der vergangenen hundert Jahre haben wir tausende verschiedene Pflanzenarten verloren, wahrscheinlich für immer.
Nahrungsmittelhersteller sind keine große Hilfe, wenn es um dieses globale Problem geht. Anstatt zu intervenieren und dabei zu helfen, für eine Diversität der Pflanzen zu sorgen, hindern sie Länder daran, ihre Waren zu exportieren. Beispiel Afrika: hier werden Länder von multinationalen Konzernen dazu gedrängt, fertige Lebensmittel (wie etwa Brühwürfel) zu importieren, anstatt selbst anzubauen und ins Ausland zu verkaufen und so die eigene Wirtschaft zu stärken.
Was können wir tun?
Jeder kann mit Hilfe seiner Geldtasche dazu beitragen, dass die Artenvielfalt der pflanzlichen Lebensmittel nicht verloren geht. Mit diesen 50 verschiedenen Lebensmitteln könnt ihr bereits für mehr Nachfrage sorgen, sodass weiterhin verschiedene pflanzliche Lebensmittel angebaut werden. Diese Lebensmittel sind reich an Inhaltsstoffen, gut verträglich und bereichern zudem euren Speiseplan.
(Anmerkung: als ich gesehen habe, dass diese Liste von Knorr in Zusammenarbeit mit dem WWF erstellt wurde, war ich etwas verwirrt. Grund 1: ich finde, dass der WFF weitaus mehr bewirken könnte als er effektiv tut. Grund 2: Knorr stellt jede Menge “Mist” her, wo synthetische Geschmacksverstärker enthalten sind. Zudem gehört auch gerade dieser Konzern zu jenen, die ihre Produkte in dritte Welt-Länder verkaufen und somit die betroffenen Länder am eigenen Wachstum hindern. Dennoch finde ich diese Liste an Lebensmitteln gut und denke, dass hier jeder für sich etwas finden kann, um die Umwelt zu unterstützen.)
Der Vorteil vieler der angeführten Pflanzen ist die hohe Resistenz gegenüber Wetterphänomenen, sowie ein großer Ertrag, was also in jeder Hinsicht eine positive Auswirkung auf die Umwelt hat. Wichtig ist also, die Nachfrage zu fördern, dabei aber nicht vergessen, auch darauf zu achten, dass die Lebensmittel saisonal und wenn möglich auch aus regionalem Anbau stammen.
Geht also mit gutem Beispiel voran und helft dabei, dem Planeten zu helfen. Bringt euren Freunden interessante Gerichte mit, sodass auch sie Lust auf Neues bekommen. Die Veränderung beginnt mit uns, niemand wird etwas für uns verändern, wenn nicht wir.