Damit wir hoffentlich bald frei von Plastik sind
Plastik ist überall, wohin man nur sieht. Egal wo wir gerade sind und was wir gerade machen, überall begegnet uns dieser Kunststoff. Schön längst ist Plastik ein Problem für Menschen, Tiere und Umwelt geworden. Wenn wir so weiterleben wie bisher, werden wir eines Tages im Dreck und Plastikmüll untergehen.
Südtirol ist keineswegs eine Insel der Seligen. Nur weil es bei uns auf den Straßen keinen sichtbaren Plastikmüll gibt, bedeutet das nicht, dass wir von dieser Problematik verschont bleiben. Was wir brauchen ist ein bewusster Umgang mit der Materie und kleine Veränderungen, die wir ins unseren Alltag einbauen. Mit ein bisschen Flexibilität schaffen wir es, Plastik zu vermeiden und unserer Umwelt zu helfen.
Tipps zur Vermeidung von Plastik im Alltag
- Wiederverwendbare Einkaufstasche
Jedes Mal, wenn ich einkaufen gehe, nehme ich meine eigenen Einkaufstaschen mit. Diese haben nicht nur eine bessere Qualität, als dies aus dem Supermarkt, sondern sehen auch noch besser aus. Wiederverwendbare Taschen kann man überall kaufen, sie lassen sich perfekt zusammenrollen und sind platzsparend, sodass man sie immer dabeihaben kann, falls man einen spontanen Einkauf unternimmt. - Netze für Obst und Gemüse
Es ist absurd, dass wir uns daran gewöhnt haben, Obst und Gemüse abzuwiegen und in Plastiktüten zu stecken. Bei jedem Einkauf sammelt man so schnell 5-6 Plastiktüten, die im Müll landen. Ich verzichte bewusst darauf und lege Obst und Gemüse direkt in meine Einkaufstasche. Die Aufkleber mit den Barcodes sammle ich und gebe sie der Frau an der Kasse. Seit einiger Zeit benutze ich auch eigene Netze, die für Obst und Gemüse bestimmt sind. Die sind in verschiedenen Größen erhältlich und sorgen für Ordnung im Einkaufswagen und in der Tasche. Netze sind sehr günstig im Internet erhältlich. - Keine Getränke in Plastikflaschen
Italien ist wahrscheinlich europaweit auf Platz eins, wenn es um den Kauf von Wasser in Plastikflaschen geht. Dabei ist das mehr als eine “lose-lose-Situation”: Einmal werden Unmengen an Wasser allein für die Herstellung der Plastikflaschen verschwendet, damit anschließend die leeren Flaschen im Müll landen. In Südtirol haben wir eine so hohe Trinkwasserqualität, dass wir auf den Einkauf von Wasser verzichten (und Geld sparen) können. Ansonsten kann man zu Glasflaschen greifen, die man im Getränkemarkt kaufen und zurückbringen kann. Andere Getränke in Plastikflaschen, wie Cola oder Eistee sollte man vermeiden, denn sie enthalten sowieso nur puren Zucker und sind Gift für unseren Körper. - Lebensmittel unverpackt kaufen
Leider hat sich diese Idee bei uns noch nicht so richtig durchgesetzt, aber in vielen Städten weltweit gibt es bereits Läden, in denen man Lebensmittel ohne Verpackung kaufen kann. Man bringt einfach seinen eigenen Container mit und füllt ihn dann mit Reis, Linsen, Nüssen, Müsli und anderen Sachen auf. In einigen Geschäften gibt es vereinzelt Lebensmittel, die man nach diesem Prinzip kaufen kann. Wenigstens ein Anfang. - Glas anstatt Plastik
Bestimmte Produkte lassen sich ebenso in Glasverpackungen kaufen, wie etwas Senf oder andere Lebensmittel. Vielleicht sind sie um ein paar Cent teurer, aber dafür kann man nach der Verwendung das Glas waschen und für einen anderen Zweck verwenden. - Plastik ablehnen, wo es nur möglich ist
Das Problem ist, dass wir uns gar nicht mehr bewusst sind, wo Plastik uns überall im Alltag begegnet. Machen wir einmal die Augen auf, erschrecken wir vor unserer eigenen Ignoranz. Egal wohin ich auch gehe, ich verlange in jedem Geschäft alles ohne Plastik, wenn es nur möglich ist: in den Geschäften sind es die Tüten und wenn ich abends einen Aperitiv trinke, betone ich immer, dass ich keinen Strohhalm will. Stellt euch vor, wie viele Strohhalme täglich in nur einer Bar weggeworfen werden. - Abbaubare Zahnbürste
In einem Jahr verwenden wir idealerweise 4-5 Zahnbürsten. Die sind alle aus Plastik. So verwenden wir unserem Leben schon bald 400 Zahnbürsten, das muss nicht sein. Ich habe mir beispielsweise Zahnbürsten aus Bambus gekauft. Die sind umweltfreundlich und um ehrlich zu sein auch um einiges angenehmer in der Verwendung. - Keine Klarsichtfolie
In der Küche kommt Klarsichtfolie sehr häufig zum Einsatz, sinnlos eigentlich, denn sie wird sowieso weggeworden. Ich habe mir Deckel aus Silikon gekauft, die man für eine sehr lange Zeit wiederverwenden kann. Diese eignen sich für Teller, Schüsseln und man kann damit sogar angeschnittenes Obst, wie Melonen oder Ananas bedecken. Diese Deckel sind beweglich und passen sich den verschiedenen Formen an und lassen sich bei hohen Temperaturen in der Spülmaschine waschen. - Coffee to go im eigenen Becher
Wer seinen Kaffee unterwegs genießen will, der muss nicht immer auf Plastikbecher zurückgreifen, sondern kann sich diesen im eigenen Becher auffüllen lassen. Auch die Plastikabdeckung kann man ganz einfach weglassen und vermeidet somit weiteren Müll. Übrigens: Starbucks hat bekanntgegeben, bis 2020 alle Strohhalme aus ihren Cafés zu verbannen. Dafür werden umweltfreundliche Deckel entwickelt, die eine bestimmte Öffnung haben, sodass man auf Strohhalme verzichten kann. - Plastikgegenstände so haltbar wie möglich machen
Jeder Haushalt hat eine riesige Menge an Plastikbehältern zu Hause. Diese jetzt alle auf einmal wegzuschmeißen löst die Probleme auch nicht. Viel mehr sollte man darauf achten, die Produkte so haltbar wie möglich zu machen, sodass man sie noch lange verwenden kann und nicht neue kaufen muss. - Naturkosmetik ohne Mikroplastik
In vielen Kosmetik und Reinigungsprodukten befindet sich Mirkoplastik, wie zum Beispiel in Körperpeelings. Diese landen im Wasser und schließlich in der Nahrungskette und am Ende in unserem Körper. Achtet deshalb bei eurem Einkauf darauf, dass sich in den Produkten kein Mirkoplastik befindet. Das könnt ihr auf dem Etikett ablesen. Viele Firmen geben das bereits auf der Vorderseite an. - Ordnungsgemäße Entsorgung
Plastik kann man bei jedem Recyclinghof entsorgen. Damit ist bereits ein erster Schritt getan. Ich sammle meinen gesamten Plastikmüll in einem Sack, den ich schließlich zum Recyclinghof bringe. - Nachfragen
Das Problem ist: solange wir die Dinge stillschweigend hinnehmen, wird sich so schnell auch nichts ändern. Was hingegen hilft ist, die Leute danach zu fragen, warum sie denn immer noch Plastik verwenden? Schließlich sind wir im Jahr 2018 und es gibt jede Menge Alternativen, seine Produkte ordentlich zu verpacken. Indem man offen mit den Menschen spricht und Anregung zu Veränderungen gibt, kann man mit der Zeit einiges erreichen. Habt keine Angst, auch die Hersteller direkt zu kontaktieren und nach einer umweltfreundlichen Alternative zu fragen. Je mehr Menschen das tun, desto mehr wird sich der Hersteller in der Pflicht sehen, etwas zu ändern. Schließlich will er sein Produkt verkaufen und muss um seine Kunden fürchten, sollte er nicht tun. - Seinen eigenen Konsum hinterfragen
Wir sind Gewohnheitstiere, denn das hilft uns, unseren Alltag zu meistern. Manchmal sollten wir uns aber überlegen, ob wir wirklich dieses eine Produkt kaufen sollen, oder ob nicht ein alternatives Produkt ohne Plastik verfügbar ist. Auch interessant: versucht einmal eine Woche lang alles aufzuschreiben, was ihr in Plastikverpackungen kauft. Ihr werdet nicht nur überrascht sein, sondern sogar entsetzt. - Organisationen und Crowdfunding unterstützen
Es gibt mittlerweile viele Firmen, die aktiv etwas gegen das massive Plastikproblem unternimmt. So werden beispielsweise Bakterien gezüchtet, die Plastik zersetzen. Unterstützung Projekte mit einer kleinen Spende, damit neue Ideen Realität werden können.
Ich habe neulich bei 4ocean einen Betrag gespendet. Das Unternehmen engagiert sich weltweit für die Säuberung der Meere, veranstaltet Säuberungen, recycelt und schafft Arbeitsplätze. Mit dem Kauf eines Armbands (20 USD) helft ihr, ein halbes Kilo Müll zu beseitigen.
Das sind nur einige kleine Tipps, die man in seinem Alltag anwenden kann, um Plastik zu vermeiden. Gerne würde ich von euch wissen, was ihr gegen dieses Problem unternehmt. Kommentiert einfach den Artikel und teilt ihn mit euren Freunden. Sprecht über das Thema und versucht selbst, jeden Tag etwas weniger Plastik zu verwenden. Wir haben keinen Planeten B!