Demos für das Weltklima anstatt Schulbank
In den vergangenen Tagen verbreitet sich ein neuer globaler Trend wie ein Lauffeuer: die Schule schwänzen, um für das Weltklima zu protestieren. Doch bringt das wirklich was? Ich habe hier meine eigenen Gedanken dazu.
Als die 16-jährige Greta Thunberg aus Schweden beim Klimagipfel in Kattowitz und schließlich beim Weltwirtschaftstreffen in Davos in ihrer Ansprache die Politik- und Wirtschaftselite in ihrer Rede direkt ansprach, verbreiteten sich die Videos Ihrer Rede in kürzester Zeit wie wild im Netz. Die Kommentare reichten dabei von gerührt bis hin zu aggressiv für und gegen die junge Schwedin.
Schon wenige Wochen später entwickelte sich die Idee unter Jugendlichen weltweit, dass auch sie mit ihren Aktionen für viel Aufmerksamkeit sorgen können, schließlich geht es ja um ihre Zukunft.
Zigtausende Jugendliche haben seitdem weltweit die Schule geschwänzt und für ein besseres Weltklima protestiert. Ich habe dazu eine etwas gespaltene Meinung.
Einerseits finde ich es sehr gut und begrüße, dass die jungen Menschen etwas unternehmen wollen, um in einer besseren Welt zu leben. Doch einen Schulstreik finde ich nicht unbedingt als die beste Lösung dazu, denn schließlich verzichtet hier die Generation von morgen auf ihre eigene Bildung. Eine weitere Sorge darüber ist, dass wahrscheinlich ein größerer Teil dieser Bewegung sich lediglich anschließt und die Gelegenheit nutzt, um nicht in die Schule zu gehen. Ich frage mich, ob die Anzahl der Protestierenden genauso groß wäre, wenn die Veranstaltungen für das Wochenende angekündigt werden würden?
Vor 15 Jahren ca. gab es eine Protestaktion gegen eine bevorstehende Schulreform. Auch hier war die Welle der Empörung groß und es fanden Schülerstreiks und Kundgebungen statt. Ich war ebenfalls bei einer Demo in Bozen dabei und habe dafür die Schule geschwänzt. Meine Begründung? Keine Ahnung, es war cool und von den Lehrern teilweise unterstützt und teilweise verboten. Als rebellischer Teenager fragt man sich nicht zweimal, ob man aus irgendeinem Grund nicht in die Schule gehen will.
Was wäre hingegen, wenn….?
Die Kontroversen im Internet sind zu diesem Thema gewaltig und deshalb braucht es nicht noch mehr Kommentare dazu. Aber hier sind meine Gedanken zum Thema „Schule schwänzen für eine bessere Welt.“
Wenn die Jugendlichen gegen die Weltpolitik und für das Klima auf die Straße gehen und dabei weltweit in die Zigtausende, ja vielleicht sogar hunderttausende gehen… Was könnten diese Jugendlichen alles erreichen, wenn sie an diesem einen Tag ihre Kaufentscheidung wirklich überdenken und nachhaltig einkaufen, bzw. leben würden? Wenn alle diese Jugendlichen, die ja auch schon Kunden sind, für einen Tag lang nur veganes Essen konsumieren, kein Plastik oder natürliche Ressourcen verschwenden würden? Was alles könnte man erreichen, wenn man diese Bewegung so lenken würde, dass an diesem einen Tag oder jeden Freitag im Monat anstatt einer Demonstration ein freiwilliger veganer Tag eingeführt werden würde?
Mit so einer Aktion könnte man gewaltige Ergebnisse erzielen! Jugendlichen, die sich weigern, Fleisch zu essen und umweltschädlich zu konsumieren, verbreiten weitaus mehr Angst, als Jugendliche, die den Schulunterricht verweigern. Denn schließlich handelt es sich hierbei um die Kunden von heute und von morgen…
Jeder einzelne von uns hat die Wahl, jeden Tag und jeden Moment darüber zu entscheiden, in welcher Welt er morgen leben will! Ein billiger Burger bei McDonalds oder eine leckere, nachhaltige Speise? Ein Coffee to go im Wegwerfbecher oder seine eigene Thermoskanne?
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