Daniel Felderer vom veganen Podcast “Af Dialekt” bei Südtirol Vegan

Achtung! Der folgende Text ist im Südtiroler Dialekt geschrieben.

Er isch jung, schaug guat aus und hots ziemlich drauf. Der Vinschger Daniel Felderer isch seit a poor Monate mit seinem Podcast “Af Dialekt” online und klärt die Südtiroler übers Thema Veganismus auf. Ober der Weltenbummler konn net lei podcasten und ziemlich coole Videos mochn, sondern versteats a, mit Menschen umzugian, de net unbedingt seiner Meinung sein. 

Der Weg zum Veganer

In ersten einschneidenden Moment hot er vor ca. 5-6 Johr kop, wo er vor an “all you can eat – Buffet” bei an Chinesen in Meran gstondn isch. Bis zem hot er eigentlich no olles gessn oder, wia der Südtiroler sogn tat “normal gessn”. Ober in den Moment, wo er de Massen an Fleisch und Fisch gsegn hot, hots ihn schun mehr gegraust wia geglustet.

“Krass, des muas jo von irgendwo herkemmen”, hot er sich bei den Unblick gedenkt. Logisch muas des a von irgendwo herkemmen, ober wia des Fleisch gezüchtet, gschlochtet und verorbeitet werd, den Zusammenhong hot er in den Moment net verstondn kop. 

Des Ereignis beim Chinesn hot ober trotzdem so viel Wirkung kop, dass der Proder ob den Moment eigentlich kaum no Fleisch gessn hot. Und wenn er mol Fleisch gessn hot, nor lei oamol im Monat und olm mit der Ausrede, dass er woas, woher es Fleisch kimmp.   

Richtig überzeugt hot ihn nor die Begegnung mit der Organisation “Anonymous for the voiceless” (vor a Weile hon i schun amol drüber gschriebn). In Australien hot er die Gruppe von Aktivisten bei an “Cube of truth” gsegn und hot sogor versuacht, die Leit dervun zu überzeugen, wieso er net komplett vegan isch: “In Südtirol isch olles Bio, bei ins isch die Qualität so guat, mir hobn koane Massentierhaltung, usw.” 

(Wobei des mit der Massentierhaltung lei indirekt stimmp: Südtirol betreibt sel zwor net aktiv, isch ober sehr wohl drun beteiligt, weil es extrem viele Produkte aus Massentierhaltung importiert und somit des Business finanziell unterstützt.) 

Ober noch a Weile hot er gmerkt, dass des olles lei Ausredn worn, um sein persönliches Hondeln zu rechtfertigen. “Heitzutog no Tiere zu quälen und zu schlochtn, lei damit mir inser Schnitzel aufn Taller hobn, des isch oanfoch lei kronk”, sog Daniel heit. “Und jeder, der Geld für de Produkte ausgib, unterstützt de Quälerei und den Missbrauch.” 

Jednfolls hot er sich noch der Begegnung in Australien gschworn, nie wieder tierische Produkte zu essn, egal wia schwar die Umstellung isch. Wegn ihm soll koan Tier mehr gequält werdn. 

der südtiroler Podcast Af Dialekt

Vom ethischen Aspekt her gibs oanfoch koane Ausredn

Jetz werdn vielleicht viele an ihre eigene Umstellung denkn oder a net-Veganer sich vielleicht vorstelln, wia schwar die Umstellung isch. Ober fürn Daniel wors eigentlich a super oanfoche Soch und laut seiner eigenen Aussog: die beste Entscheidung und die greaste Erleichterung im Leben. Derbei isch ihm net amol der gesundheitliche oder ökologische Aspekt so wichtig gwesn, sondern lei der Ethische. Hem sig er nämlich koane Kompromisse und a koan Weg zruck.

 Trotzdem hot er sich natürlich a gesundheitlich schun bold um einiges besser gfühlt: besserer Schlof, schnellere Regenerationszeitn nochn Training und a ollgemeines Wohlbefindn. Olles komplett ohne irgendwelche Defizite, wia vielleicht der oane oder ondere moanen tat. Logisch muas man sich a drüber informieren und schaugn wos man isst, damit man a olle Nährstoffe aufnimmt, ober sel isch bei jeder Ernährung so. Du konnsch jedn Tog lei Fastfood essn oder jedn Tog lei Nudl, am Ende werd dir olm eps fahln.   

Übrigens: wenn es seine Social Media Profile unschaugs nor werds es segn, wia fit der Mensch isch… Die Links findets es untern Artikel. 

Wieso hot er sich ober net derzua entschiedn, oanfoch lei vegetarisch zu lebn? Er hots zwor a Zeit long getun, ober es wor ihm net genua. Weiter untn im Text erklärt er, wieso.

“Der Podcast isch lei oans von viele Projekte”

Vor an holbn Johr, hem wor der Daniel no in Australien unterwegs, hot er amol über seinen privaten Instagram Account es video “An alle Südtiroler” gepostet. Vielleicht worsch du a, so wia i oane/r von die vielen Leit, de des Video gsegn hobn. Des Video wor relativ spontan und aus der Seele gsprochen und umso erstaunter wor er nor wo er gsegn hot, dass des Video innerholb von a poor Tog bei die 10.000 views kop hot. “Des wor oanfoch lei geisteskronk und die Reaktionen worn überwältigend”, sog er heit über seine Reaktion. 

“Mir hobn so viele Leit gschriebn und sich derfir bedonkt, dass i über es Thema Tiermissbrauch und Veganismus gred hon, viele hobn mit den Video es erste Mol überhaupt sich mit den Thema auseinondergsetzt.” Wo er realisiert hot, wia groas so a Welle wirklich werdn konn und wiaviel Potential a bei ins in Südtirol isch, no wos zu bewegn, isch ihm die Idee mitn Podcast kemmen. 

Er woas, dass er sich do net lei Freunde mochn werd, sondern a wohrscheinlich viel Kritik einsteckn muas, ober ihm geats a net unbedingt drum, sich beliebt zu mochn. Es groaße Ziel isch, so viele Leit wia meglich zu erreichn, de net vegan sein und sie zum Nochdenkn unzuregn. Und genau des fordert er a von ins, bzw. dejenigen, de ebenfolls vegan leben: aufklären, redn, die Leit zum Nochdenkn unregn. Weil mit mehr Aufklärung und Bewusstheit konn man viel erreichn. 

Der Podcast isch übrigens lei oans von seine geplanten Projekte. Mehr hot er mir ober in sem Moment net gwellt verrotn. Seimer gsponnt und lossn mir ins überraschen. 

Gezielt es Gespräch mit net-Veganern suachn

Wia mir olle wissn, isch es Thema Veganismus olm a sehr delikate Soch und viele, de net vegan leben, fühlen sich olm glei direkt bedroht oder ungegriffn. Deswegn mocht sich Daniel mit seinem Einsotz, wia er a schun selber gsog hot, net lei Freunde. Ober sel passt jo a, schließlich kennen oan net olle leit megn. Trotzdem suacht er gezielt es Gespräch mit net-Veganern und Leit, de in der entsprechenden Industrie orbeitn, wia zum Beispiel Tierlondwirtschoft oder Metzger. (Meine persönliche Empfehlung an der Stelle: die Folge von Af Dialekt mit Rinderzüchter Stefan Rottensteiner). 

Die greaste Herausforderung in so an Gespräch sig er in der Ort und Weise, wia man mit die Menschen redet. Deswegn isches wichtig zuerst a Gespür derfir zu kregn, wo die Leit grod stian und sie zem nor obzuholn, ohne sie zu bewerten. Es bring a nix, volle drauf zu bestian, dass man seinen Punkt verteidigt und im Recht isch. “Sel hilft in den Moment in die Tiere net weiter”, sog er. Deswegn, anstott emotional zu reagieren, wars viel wichtiger vor Augen zu holtn, wos in die Tiere hilft.

A ruhiges, sachliches Gespräch isch viel produktiver und regt vielleicht in oanen oder ondern zum Nochdenkn un, und um des geats jo schließlich – es Bewusstsein fürs Thema zu schoffn und aufzuklären. Oft hilfts a schun, die Leit derzua zu bringen, sich versuachn in die Situation von die Tiere zu versetzn. Wenn man nor die oltn, klassischen Argumente hernimmp, nor werd sich die Sichtweise schnell ändern. Weil do geats nor schun um die Empathie und die Frog: Wia tat sich des unfühlen? 

Der erste vegane Podcast in Südtirol Af Dialekt

Und wo es grod Thema Bewusstsein und Aufklärung geat: die meistn Leit denkn jo net drüber noch, woher ihmene Produkte kemmen und wos überhaupt in der Industrie passiert. Jemand, wos zum Beispiel koan Fleisch isst, sondern “lei” Milchprodukte und Eier konsumiert, der konn dir net genau erklären, wia de Produkte überhaupt hergstellt werdn, wia zum Beispiel: wia kimmps überhaupt derzua, dass a Kua Milch gib, wia kimmps derzua, dass a Henne Eier leg, wia oft mocht sie des im Lebn und wia long konn sie des tian, und wos passiert danoch? 

Aus den Grund isch der Daniel a so radikal, wenns um en Unterschied zwischen Veganern, Vegetariern und Ollesesser geat. Er mocht do zum Beispiel an großan Unterschied, ob jemand Vegetarier oder Veganer isch. “I gea davon aus, dass a Vegetarier schun woas, woher seine Produkte kemmen. Und wenn jemand moant, dass er genua tuat, indem er lei auf Fleisch verzichtet, nor find i de Einstellung volle gfährlich. Jemand, der net aufgeklärt isch, der hot oanfoch net es Bewusstsein. Deswegn konn i net hergian und sogn, dass er a Tierquäler isch, weil sel isch ihm jo net amol bewusst. A Vegetarier hingegn, der woas wos in der Industrie obgeat und weiterhin tierische Produkte konsumiert, der hilft in die Tiere net wirklich weiter. Es isch zwor a erster Schritt in die richtige Richtung, ober es Ziel sollte sein, sich ob an bestimmten Zeitpunkt vegan zu ernähren. “Es isch ebn meiner Meinung noch es Mindset, wos zählt.”

“Südtirol isch auf an guatn Weg – ober die Politik tuat überhaupt net genua”

Wos die Situation in Südtirol betrifft, zem sig der Podcaster und Videograph die Situation relativ optimistisch und ollgemein in Aufschwung. Er isch froa, dass sich olm mehr Leit für des Thema interessieren und dass a es Ungebot für vegane Produkte südtirolweit sehr guat isch. Logisch, wenn man insere kloane Region mit Australien vergleicht, wo es viel mehr Groaßstädte und Multi-Kulti gibt wia bei ins, hem sein mir olm a bissl im Nochteil. Ober trotzdem kennen mir ins net beklogn, wos es Ungebot betrifft, vor ollem weil es regelmäßig greaßer werd.

Wo mir hingegn extrem viel Nochholbedorf hobn, isch in der Politik. “Es werd lei des unterstützt, wos in die Tiere sowieso schun zum Verhängnis werd.” Wos dermit gmoant isch, sein die gonzn Subventionen, de die Politiker gebn, um tierische Produkte no billiger herzustelln und es Schlochtn zu optimieren. Anstott den Weg zu gian, kannt die Politik sich überlegn, wia man die Leit derzua motivieren kannt, auf pflanzliche Londwirtschoft umzusteign. Ober do isch holt leider no der olte Gedonke derhinter: “Jo des hobn mir olm schun getun, deswegn geats a aso weiter.”   

Wos konn jeder oanzelne von ins tian?

Es soll ober net aso weitergian und genau deswegn sein solche Leit wia der Daniel wichtig und goldwert. Seine sozialen Fähigkeitn in Kombination mit seine technischen Skills will er so guat wia meglich einsetzn, um no mehr Leit übers Thema aufzuklären. Und jeder oanzelne von ins hot a die Aufgobe, in die Tiere des unglaubliche Leid zu ersporn und sich fürn Tierschutz einzusetzn. Des hoast jetz net, dass jeder unfongen muas Videos oder Podcasts zu mochn, sondern jeder soll des tian, wos er konn. 

Mein Empfehlung: Folgs Daniel Felderer auf seine Social Media Kanäle und wenn jemand Lust hot, beim Podcast derbei zu sein und an Mehrwert biatn konn, nor soll er/sie sich unbedingt bei ihm meldn.  

“Der Aktivismus spielt a unglaublich groaße und wichtige Rolle in mein Lebn. I hon fria verstondn, dass vegan zu sein net es ollerhöchste isch, wos man tian konn, sondern es ollermindeste. Weil es isch so viel oanfocher, vegan zu lebn, als in der Position vom Tier zu sein.”  

Do kennts es enk mitn Daniel in Verbindung setzn:

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